Liebfrauenkirche
Unser besonderer Dank gilt dem Heimat-, Geschichts- und Kulturverein Kalefeld e.V., der alle hier veröffentlichten Texte erarbeitet und in den „Beiträgen zur Heimatgeschichte“ herausgegeben hat. Der Heimat-, Geschichts- und Kulturverein Kalefeld e.V. stellt der Kirchengemeinde Kalefeld diese Texte unentgeltlich zur Verfügung.
Die „Beiträge zur Heimatgeschichte“ können auf Anfrage bei Pastor Rolf Wulkop vom Heimat-, Geschichts- und Kulturverein Kalefeld e.V. bezogen oder im Foto- und Schreibwarengeschäft Ulrike Kampen in Kalefeld erworben werden.
Geschichte der Liebfrauenkirche
| 1870 | Planung und Entwurf der Liebfrauenkirche durch den Kirchenbaurat Conrad Wilhelm Hase aus Einbeck Abriss der alten Kapelle und Baubeginn. Die Orgel wurde in der Oldershäuser Kirche wiederaufgebaut.
| 10.11.1872 | Einweihung der Kirche.
| 1877 | Schäden an den lasierten Ziegelsteinen auf den Turmhelmen
| 1881 | Anschaffung von zwei Öfen (Lieferant: Eisenwerk Kaiserslautern, Gesamtkosten: 1172 Mark)
| 1882 | Abdeckung der Turmhelme mit Zinkblech (Kosten mit Gerüst: 3727 Mark)
| 1883 | Anschaffung von schmiedeeisernen Kronleuchtern.
| 1902–1904 | Auftreten von Schäden an den Seitenwänden (Ausweichen um 15 cm) Deshalb notwendige Sicherungsmaßnahmen: Verstärkung der äußeren Strebepfeiler um einen Meter, Einbau von drei eisernen Querankern in die Kirche.
| 1904–1905 | Ausmalen der Kirche durch den Künstler Karl Wentzel aus Hannover.
| 02.08.1911 | Großbrand südlich der Kirche, die Kirche selber bleibt verschont.
| 1917 | Abgabe der beiden größten Glocken.
| 1925 | Neues Geläut (3 Glocken). Die durch den 1. Weltkrieg hindurchgerettete Glocke wird in die Weißenwasserkirche gehängt.
| 1940 | Blitzeinschlag in einen der beiden Türme - die Schäden werden nur notdürftig behoben.
| 1942 | Weltkrieg, wieder werden Glocken und Kronleuchter abgegeben und eingeschmolzen, um damit Kanonen zu bauen.
| 1950 | Zunehmender Verfall der nur behelfsmäßig reparierten Turmspitze (Neigen der Turmspitze), Kosten geschätzt auf DM 7.000, ohne Gerüst behoben durch Fa. Turm-Linde, Berlin.
| 1951 | Anbringen von Blitzableiteranlagen.
| 1952 | Renovierung der Orgel durch Orgelbaumeister Weissendorn, Braunschweig (generelle Überholung nebst Holzwurmbekämpfung und Umstimmen der Pfeifen).
| 1956 | Neuanschaffung von 2 Bronzeglocken, von denen die größere zum Gedenken an den 1948 tödlich verunglückten Schüler Hans-Jochen Ude von seinen Eltern gestiftet wird.
| 1958–1959 | Herstellung des Mittelganges durch Herausnahme von Bänken, Entfernen der beiden Öfen, Einbau einer Warmluft-Heizungsanlage, Arbeiten an Turmhelm und Kirchendach.
| 1961 | Erneuerung der Turmhelme und des Kirchendaches.
| 1971–1972 | Renovierung der Kirche: Ausmalung durch Fa. Zühlsdorf, Kalefeld, Verlegung der Eingänge durch den Turm (Glastüren)
| 1979–1980 | Außenrenovierung zum Erhalt der Fassade (Ausfugung des Backstein-Mauerwerks)
| 1982 | Anschaffung einer funkgesteuerten Turmuhr (geplant DM 9.600, Endkosten DM 15.000)
| 1997 | Wasserschaden an der Malerei im Chor; von Helmut Zühlsdorf restauriert.
| Seit 1999 | Restaurierungsarbeiten an der Außenfassade; Neubau eines Fensters.
| 2000 | Erneuerung der Windfahnen auf den kleinen Seitentürmen durch Schmiedemeister Rudi Haase.
| 2001 | Die Bekrönung oberhalb des Chorraumes wird erneuert.
| 2004 | Erneuerung der Heizung mit Spenden und großer Eigenhilfe der Gemeinde, dabei werden die Seiteneingänge wieder geöffnet und der Raum unter dem Turm durch gläserne Seitentüren umgestaltet, wodurch ein eigenständiger Raum entsteht.
| 2005 | Große Orgelrenovierung von Fa. Bosch, Kassel durchgeführt.
| 28.10.2007 | Feierliche Eröffnung des neu gestalteten Senioren- und behindertengerechten Nordeingangs. 10.000 Euro für diese Maßnahme hat die Kirchengemeinde durch freiwilliges Kirchgeld und andere Spenden aufgebracht, 30.000 Euro gab der Kirchenkreis dazu. Ev.-luth. Liebfrauenkirche Kalefeld Mag es Zufall oder schon ein Vorbedacht sein, aber im Hauptort der politischen Gemeinde steht auch die größte und höchste Kirche. Erdacht hat sie der weithin bekannte Baumeister Conrad Wilhelm Hase aus Hannover. Genauere persönliche Daten können in der Einführung nachgelesen werden. Mit ihrer doppelten Turmspitze ist sie weithin sichtbar. Leider liegt die rote Backsteinkirche sehr von anderen Gebäuden eingeengt in der Ortsmitte. Ostansicht der Liebfrauenkirche Das 889 erstmals erwähnte Kalefeld ist vermutlich eine fränkische Gründung. Kalefeld ist somit ein sehr alter Ort, er gehörte kirchlich bis 1627 zur benachbarten Ortschaft Weißenwasser. In diesem Jahr siedelte der Pastor von dieser schon seit langer Zeit unbewohnten Ortschaft nach Kalefeld um. Und da im Lagerbuch des Amtes Westerhof für Kalefeld bereits 1595 eine Kapelle aufgeführt wird, dürften zu dieser Zeit auch Gottesdienste in der Kapelle der wachsenden Dorfschaft Kalefeld stattgefunden haben. In der Kirche in Weißenwasser werden seitdem überwiegend besondere Gottesdienste abgehalten.
Aber dem Kapellenbau in Kalefeld war keine lange Lebensdauer beschert. 1644 brannte die dem heiligen Nikolaus und der Jungfrau Maria geweihte Fachwerkkapelle ab. Auf den alten Fundamenten wurde 1656 ein Neubau einschließlich eines Turmes aus Holz errichtet. Aber am 18. 2. 1673 vernichtete ein Feuer auch dieses Bauwerk. Der Ersatzbau war erst 1681 fertig. Bis zu diesem Jahr fanden wieder alle Taufen und Trauungen in Weißenwasser statt. Die Nachrichten vermerken für 1686, daß die Kapelle (in Kalefeld) „wegen Menge der zu gewachsenen Eingepfarrten notwendig erweitert werden" muß. Der Chronist Albrecht stellte dann kurz vor 1900 dazu fest, damit sei aus der Kapelle eine Kirche geworden, zu der die Kapelle in Dögerode als Filiale gehöre. 1686 wurde eine erste und 1717 eine zweite Glocke angeschafft. Da im Laufe der nächsten Jahrzehnte die Kirche für die ständig wachsende Gemeinde nicht mehr ausreichte, wurde am gleichen Ort eine neue Kirche erbaut und am 10.11.1872 eingeweiht. Und damit findet die lange Geschichte eines Kirchenneubaus in Kalefeld zunächst ein Ende.
Die einer kleinen Kathedrale ähnelnde Kirche ist 27m lang, 14m breit und gut 40m hoch. Ihre einzigartige Wirkung aber ist das entscheidende Argument, die Kirche in Kalefeld als „kleine Kathedrale" zu bezeichnen. Mit den beiden Turmhelmen auf einem breiten Unterbau und seiner reichen Aufgliederung mit Vor- und Rücksprüngen, die auch für die übrigen Seiten gilt, strahlt sie etwas besonders aus. Die roten Ziegelsteine als Baumaterial spielen dabei eine ebenso entscheidende Rolle wie die großformatigen Fenster in der oberen Reihe. Maßgeblich für die außerordentliche Wirkung ist der neugotische Baustil, der sich außen besonders in den spitzbogig überwölbten Öffnungen und Inneren an der gewölbten Decke zeigt. Blick in den Altarraum Hase, der ja als der führende Neugotiker gilt, hat hier eine bedeutsame Kirche geplant und gebaut, die durchaus mit seinen berühmten neugotischen Kirchbauten in Hannover im Besonderen und in Norddeutschland im Allgemeinen in eine Reihe zu stellen ist.
Nachteilig ist, und dies muß leider auch gesagt sein, daß die meisten Hase-Kirchen allein aufgrund einiger Gestaltungselemente und der für deren Ausführung notwendigen Bautechnik, äußerst reparaturanfällig sind. Dies gilt auch für die Kirche in Kalefeld, an der sich schon nach kurzer Zeit umfangreiche Materialschäden zeigten, die 1877 behoben werden mußten. Notwendig wurde es auch, die in Backstein freistehenden ungeschützten Turmhelme 1882 mit Zinkblech abzudecken, um weitere witterungsbedingte Steinzerstörungen zu vermeiden. Das Chorgewölbe Aber trotz dieser Mängel hat das Bauwerk bereits über 130 Jahre hinter sich gebracht und es wird sicherlich noch lange das Wahrzeichen Kalefelds bleiben.
Jeder Besucher, der den Innenraum von der Westseite her betritt, wird staunend den hohen Raum mit der eingewölbten Decke und die vielen hölzernen Einbauten betrachten. Sein Blick wird langsam an den seitlichen Emporen mit den dahinter aufragenden Spitzbögen zum lichtdurchfluteten Altarraum gleiten. Dieser ist mit Gemälden geschmückt, die in den Jahren 1904/05 durch den Künstler Karl Wentzel aus Hannover aufgetragen wurden. Sie zeigen auf der Stirnseite den thronenden Christus, die rechte Hand zum Segnen erhoben und mit der Linken eine Tafel mit den Zeichen des Anfangs und des Endes, das A und Ω, in den Händen haltend. Christusbild am Torbogen
Das erste Kreuzgewölbe ist geschmückt mit vier Halbfiguren von Engeln in Medaillons, die Musikinstrumente und Kerzen halten. Im hinteren, dreiteiligem Gewölbe schweben sechs unterschiedlich bekleidete Engel. Ihnen sind als Symbole von links nach rechts gesehen ein Palmwedel, die Marterinstrumente und das Schweißtuch mit dem Antlitz von Christus beigegeben. Der blaue Grund ist mit Blumenranken ausgefüllt. Wandbild, rechts im Altarraum - Luther und Malanchton
Vom Kirchenschiff aus sind die seitlichen Wandflächen kaum sichtbar. Sie tragen gemalte großformatige Tafelbilder von Paulus und Petrus sowie Luther und Melanchthon in ornamentalen Rahmen.
Der Altaraufsatz besteht aus besonders geformten Ziegelsteinen. Sein spitzgiebeliges Mittelfeld wird von zwei mit neugotischem Schmuckwerk belegten über Eck gestellten Türmchen begleitet. Das Mittelfeld nimmt in einem eigenartig aus- geformten Rahmen ein Kruzifix auf, zwischen dessen Kreuzarmen die Symbole der vier Evangelisten eingemalt sind. Die Kanzel mit den Bildern der Evangelisten Der Gekreuzigte ist beidseitig von Gestalten aus dem Alten Testament begleitet.
Um zu Besuchern auf den Emporen einen Kontakt zu erreichen, ist die Kanzel auf einem Pfosten hoch aufgeständert. Ihre Brüstungsfelder tragen Bildnisse der vier Evangelisten.
Die Westseite wird geprägt durch den breit gelagerten Prospekt der 1871 eingebauten Furtwängler-Orgel. Der Blick nach Westen zur Orgelempore
Die Kirche ist ein dreischiffiger Hallenbau, wobei die Seitenschiffe sehr schmal und auch noch in der Höhe durch die umlaufende Empore geteilt sind. In der Längsrichtung folgt dem vorgesetzten Querriegel mit dem im Erdgeschoß eingerichteten Eingangsbereich ein vierjochiges Langhaus. Ihm schließt sich nach einer trapezförmigen Verengung der vieleckige Chor an. Die 1904 eingezogenen eisernen Stangen oberhalb der Emporen dienen als Zuganker zur Verbesserung der Statik. Die dem Turm angelehnten Wendeltreppen führen zu den Emporen. Auf der Südseite des Chorhauses ist die Sakristei, auf seiner Nordseite der Heizungsraum angefügt.
Die ev.-luth. Kirche in Kalefeld mit den mittelalterlichen Patrozinien des heiligen Nikolaus und „Unser lieben Frauen" ist als ein großartiges und schützenswertes Baudenkmal aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingestuft.
| 10.11.1872 | Einweihung der Kirche.
| 1877 | Schäden an den lasierten Ziegelsteinen auf den Turmhelmen
| 1881 | Anschaffung von zwei Öfen (Lieferant: Eisenwerk Kaiserslautern, Gesamtkosten: 1172 Mark)
| 1882 | Abdeckung der Turmhelme mit Zinkblech (Kosten mit Gerüst: 3727 Mark)
| 1883 | Anschaffung von schmiedeeisernen Kronleuchtern.
| 1902–1904 | Auftreten von Schäden an den Seitenwänden (Ausweichen um 15 cm) Deshalb notwendige Sicherungsmaßnahmen: Verstärkung der äußeren Strebepfeiler um einen Meter, Einbau von drei eisernen Querankern in die Kirche.
| 1904–1905 | Ausmalen der Kirche durch den Künstler Karl Wentzel aus Hannover.
| 02.08.1911 | Großbrand südlich der Kirche, die Kirche selber bleibt verschont.
| 1917 | Abgabe der beiden größten Glocken.
| 1925 | Neues Geläut (3 Glocken). Die durch den 1. Weltkrieg hindurchgerettete Glocke wird in die Weißenwasserkirche gehängt.
| 1940 | Blitzeinschlag in einen der beiden Türme - die Schäden werden nur notdürftig behoben.
| 1942 | Weltkrieg, wieder werden Glocken und Kronleuchter abgegeben und eingeschmolzen, um damit Kanonen zu bauen.
| 1950 | Zunehmender Verfall der nur behelfsmäßig reparierten Turmspitze (Neigen der Turmspitze), Kosten geschätzt auf DM 7.000, ohne Gerüst behoben durch Fa. Turm-Linde, Berlin.
| 1951 | Anbringen von Blitzableiteranlagen.
| 1952 | Renovierung der Orgel durch Orgelbaumeister Weissendorn, Braunschweig (generelle Überholung nebst Holzwurmbekämpfung und Umstimmen der Pfeifen).
| 1956 | Neuanschaffung von 2 Bronzeglocken, von denen die größere zum Gedenken an den 1948 tödlich verunglückten Schüler Hans-Jochen Ude von seinen Eltern gestiftet wird.
| 1958–1959 | Herstellung des Mittelganges durch Herausnahme von Bänken, Entfernen der beiden Öfen, Einbau einer Warmluft-Heizungsanlage, Arbeiten an Turmhelm und Kirchendach.
| 1961 | Erneuerung der Turmhelme und des Kirchendaches.
| 1971–1972 | Renovierung der Kirche: Ausmalung durch Fa. Zühlsdorf, Kalefeld, Verlegung der Eingänge durch den Turm (Glastüren)
| 1979–1980 | Außenrenovierung zum Erhalt der Fassade (Ausfugung des Backstein-Mauerwerks)
| 1982 | Anschaffung einer funkgesteuerten Turmuhr (geplant DM 9.600, Endkosten DM 15.000)
| 1997 | Wasserschaden an der Malerei im Chor; von Helmut Zühlsdorf restauriert.
| Seit 1999 | Restaurierungsarbeiten an der Außenfassade; Neubau eines Fensters.
| 2000 | Erneuerung der Windfahnen auf den kleinen Seitentürmen durch Schmiedemeister Rudi Haase.
| 2001 | Die Bekrönung oberhalb des Chorraumes wird erneuert.
| 2004 | Erneuerung der Heizung mit Spenden und großer Eigenhilfe der Gemeinde, dabei werden die Seiteneingänge wieder geöffnet und der Raum unter dem Turm durch gläserne Seitentüren umgestaltet, wodurch ein eigenständiger Raum entsteht.
| 2005 | Große Orgelrenovierung von Fa. Bosch, Kassel durchgeführt.
| 28.10.2007 | Feierliche Eröffnung des neu gestalteten Senioren- und behindertengerechten Nordeingangs. 10.000 Euro für diese Maßnahme hat die Kirchengemeinde durch freiwilliges Kirchgeld und andere Spenden aufgebracht, 30.000 Euro gab der Kirchenkreis dazu. Ev.-luth. Liebfrauenkirche Kalefeld Mag es Zufall oder schon ein Vorbedacht sein, aber im Hauptort der politischen Gemeinde steht auch die größte und höchste Kirche. Erdacht hat sie der weithin bekannte Baumeister Conrad Wilhelm Hase aus Hannover. Genauere persönliche Daten können in der Einführung nachgelesen werden. Mit ihrer doppelten Turmspitze ist sie weithin sichtbar. Leider liegt die rote Backsteinkirche sehr von anderen Gebäuden eingeengt in der Ortsmitte. Ostansicht der Liebfrauenkirche Das 889 erstmals erwähnte Kalefeld ist vermutlich eine fränkische Gründung. Kalefeld ist somit ein sehr alter Ort, er gehörte kirchlich bis 1627 zur benachbarten Ortschaft Weißenwasser. In diesem Jahr siedelte der Pastor von dieser schon seit langer Zeit unbewohnten Ortschaft nach Kalefeld um. Und da im Lagerbuch des Amtes Westerhof für Kalefeld bereits 1595 eine Kapelle aufgeführt wird, dürften zu dieser Zeit auch Gottesdienste in der Kapelle der wachsenden Dorfschaft Kalefeld stattgefunden haben. In der Kirche in Weißenwasser werden seitdem überwiegend besondere Gottesdienste abgehalten.
Aber dem Kapellenbau in Kalefeld war keine lange Lebensdauer beschert. 1644 brannte die dem heiligen Nikolaus und der Jungfrau Maria geweihte Fachwerkkapelle ab. Auf den alten Fundamenten wurde 1656 ein Neubau einschließlich eines Turmes aus Holz errichtet. Aber am 18. 2. 1673 vernichtete ein Feuer auch dieses Bauwerk. Der Ersatzbau war erst 1681 fertig. Bis zu diesem Jahr fanden wieder alle Taufen und Trauungen in Weißenwasser statt. Die Nachrichten vermerken für 1686, daß die Kapelle (in Kalefeld) „wegen Menge der zu gewachsenen Eingepfarrten notwendig erweitert werden" muß. Der Chronist Albrecht stellte dann kurz vor 1900 dazu fest, damit sei aus der Kapelle eine Kirche geworden, zu der die Kapelle in Dögerode als Filiale gehöre. 1686 wurde eine erste und 1717 eine zweite Glocke angeschafft. Da im Laufe der nächsten Jahrzehnte die Kirche für die ständig wachsende Gemeinde nicht mehr ausreichte, wurde am gleichen Ort eine neue Kirche erbaut und am 10.11.1872 eingeweiht. Und damit findet die lange Geschichte eines Kirchenneubaus in Kalefeld zunächst ein Ende.
Die einer kleinen Kathedrale ähnelnde Kirche ist 27m lang, 14m breit und gut 40m hoch. Ihre einzigartige Wirkung aber ist das entscheidende Argument, die Kirche in Kalefeld als „kleine Kathedrale" zu bezeichnen. Mit den beiden Turmhelmen auf einem breiten Unterbau und seiner reichen Aufgliederung mit Vor- und Rücksprüngen, die auch für die übrigen Seiten gilt, strahlt sie etwas besonders aus. Die roten Ziegelsteine als Baumaterial spielen dabei eine ebenso entscheidende Rolle wie die großformatigen Fenster in der oberen Reihe. Maßgeblich für die außerordentliche Wirkung ist der neugotische Baustil, der sich außen besonders in den spitzbogig überwölbten Öffnungen und Inneren an der gewölbten Decke zeigt. Blick in den Altarraum Hase, der ja als der führende Neugotiker gilt, hat hier eine bedeutsame Kirche geplant und gebaut, die durchaus mit seinen berühmten neugotischen Kirchbauten in Hannover im Besonderen und in Norddeutschland im Allgemeinen in eine Reihe zu stellen ist.
Nachteilig ist, und dies muß leider auch gesagt sein, daß die meisten Hase-Kirchen allein aufgrund einiger Gestaltungselemente und der für deren Ausführung notwendigen Bautechnik, äußerst reparaturanfällig sind. Dies gilt auch für die Kirche in Kalefeld, an der sich schon nach kurzer Zeit umfangreiche Materialschäden zeigten, die 1877 behoben werden mußten. Notwendig wurde es auch, die in Backstein freistehenden ungeschützten Turmhelme 1882 mit Zinkblech abzudecken, um weitere witterungsbedingte Steinzerstörungen zu vermeiden. Das Chorgewölbe Aber trotz dieser Mängel hat das Bauwerk bereits über 130 Jahre hinter sich gebracht und es wird sicherlich noch lange das Wahrzeichen Kalefelds bleiben.
Jeder Besucher, der den Innenraum von der Westseite her betritt, wird staunend den hohen Raum mit der eingewölbten Decke und die vielen hölzernen Einbauten betrachten. Sein Blick wird langsam an den seitlichen Emporen mit den dahinter aufragenden Spitzbögen zum lichtdurchfluteten Altarraum gleiten. Dieser ist mit Gemälden geschmückt, die in den Jahren 1904/05 durch den Künstler Karl Wentzel aus Hannover aufgetragen wurden. Sie zeigen auf der Stirnseite den thronenden Christus, die rechte Hand zum Segnen erhoben und mit der Linken eine Tafel mit den Zeichen des Anfangs und des Endes, das A und Ω, in den Händen haltend. Christusbild am Torbogen
Das erste Kreuzgewölbe ist geschmückt mit vier Halbfiguren von Engeln in Medaillons, die Musikinstrumente und Kerzen halten. Im hinteren, dreiteiligem Gewölbe schweben sechs unterschiedlich bekleidete Engel. Ihnen sind als Symbole von links nach rechts gesehen ein Palmwedel, die Marterinstrumente und das Schweißtuch mit dem Antlitz von Christus beigegeben. Der blaue Grund ist mit Blumenranken ausgefüllt. Wandbild, rechts im Altarraum - Luther und Malanchton
Vom Kirchenschiff aus sind die seitlichen Wandflächen kaum sichtbar. Sie tragen gemalte großformatige Tafelbilder von Paulus und Petrus sowie Luther und Melanchthon in ornamentalen Rahmen.
Der Altaraufsatz besteht aus besonders geformten Ziegelsteinen. Sein spitzgiebeliges Mittelfeld wird von zwei mit neugotischem Schmuckwerk belegten über Eck gestellten Türmchen begleitet. Das Mittelfeld nimmt in einem eigenartig aus- geformten Rahmen ein Kruzifix auf, zwischen dessen Kreuzarmen die Symbole der vier Evangelisten eingemalt sind. Die Kanzel mit den Bildern der Evangelisten Der Gekreuzigte ist beidseitig von Gestalten aus dem Alten Testament begleitet.
Um zu Besuchern auf den Emporen einen Kontakt zu erreichen, ist die Kanzel auf einem Pfosten hoch aufgeständert. Ihre Brüstungsfelder tragen Bildnisse der vier Evangelisten.
Die Westseite wird geprägt durch den breit gelagerten Prospekt der 1871 eingebauten Furtwängler-Orgel. Der Blick nach Westen zur Orgelempore
Die Kirche ist ein dreischiffiger Hallenbau, wobei die Seitenschiffe sehr schmal und auch noch in der Höhe durch die umlaufende Empore geteilt sind. In der Längsrichtung folgt dem vorgesetzten Querriegel mit dem im Erdgeschoß eingerichteten Eingangsbereich ein vierjochiges Langhaus. Ihm schließt sich nach einer trapezförmigen Verengung der vieleckige Chor an. Die 1904 eingezogenen eisernen Stangen oberhalb der Emporen dienen als Zuganker zur Verbesserung der Statik. Die dem Turm angelehnten Wendeltreppen führen zu den Emporen. Auf der Südseite des Chorhauses ist die Sakristei, auf seiner Nordseite der Heizungsraum angefügt.
Die ev.-luth. Kirche in Kalefeld mit den mittelalterlichen Patrozinien des heiligen Nikolaus und „Unser lieben Frauen" ist als ein großartiges und schützenswertes Baudenkmal aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingestuft.
Geschichte der Liebfrauenkirche
1870 |
Planung und Entwurf der Liebfrauenkirche durch den Kirchenbaurat Conrad Wilhelm Hase aus Einbeck Abriss der alten Kapelle und Baubeginn. Die Orgel wurde in der Oldershäuser Kirche wiederaufgebaut. |
10.11.1872 |
10.11.1872 |
1877 |
Schäden an den lasierten Ziegelsteinen auf den Turmhelmen |
1881 |
Anschaffung von zwei Öfen (Lieferant: Eisenwerk Kaiserslautern, Gesamtkosten: 1172 Mark) |
1882 |
Abdeckung der Turmhelme mit Zinkblech (Kosten mit Gerüst: 3727 Mark) |
1883 |
Anschaffung von schmiedeeisernen Kronleuchtern. |
1902–1904 |
Auftreten von Schäden an den Seitenwänden (Ausweichen um 15 cm) Deshalb notwendige Sicherungsmaßnahmen: Verstärkung der äußeren Strebepfeiler um einen Meter, Einbau von drei eisernen Querankern in die Kirche. |
1904–1905 |
Ausmalen der Kirche durch den Künstler Karl Wentzel aus Hannover. |
02.08.1911 |
Großbrand südlich der Kirche, die Kirche selber bleibt verschont. |
1917 |
Abgabe der beiden größten Glocken. |
1925 |
Neues Geläut (3 Glocken). Die durch den 1. Weltkrieg hindurchgerettete Glocke wird in die Weißenwasserkirche gehängt. |
1940 |
Blitzeinschlag in einen der beiden Türme - die Schäden werden nur notdürftig behoben. |
1942 |
Weltkrieg, wieder werden Glocken und Kronleuchter abgegeben und eingeschmolzen, um damit Kanonen zu bauen. |
1950 |
Zunehmender Verfall der nur behelfsmäßig reparierten Turmspitze (Neigen der Turmspitze), Kosten geschätzt auf DM 7.000, ohne Gerüst behoben durch Fa. Turm-Linde, Berlin. |
1951 |
Anbringen von Blitzableiteranlagen. |
1952 |
Renovierung der Orgel durch Orgelbaumeister Weissendorn, Braunschweig (generelle Überholung nebst Holzwurmbekämpfung und Umstimmen der Pfeifen). |
1956 |
Neuanschaffung von 2 Bronzeglocken, von denen die größere zum Gedenken an den 1948 tödlich verunglückten Schüler Hans-Jochen Ude von seinen Eltern gestiftet wird. |
1958–1959 |
Herstellung des Mittelganges durch Herausnahme von Bänken, Entfernen der beiden Öfen, Einbau einer Warmluft-Heizungsanlage, Arbeiten an Turmhelm und Kirchendach. |
1961 |
Erneuerung der Turmhelme und des Kirchendaches. |
1971–1972 |
Renovierung der Kirche: Ausmalung durch Fa. Zühlsdorf, Kalefeld, Verlegung der Eingänge durch den Turm (Glastüren) |
1979–1980 |
Außenrenovierung zum Erhalt der Fassade (Ausfugung des Backstein-Mauerwerks) |
1982 |
Anschaffung einer funkgesteuerten Turmuhr (geplant DM 9.600, Endkosten DM 15.000) |
1997 |
Wasserschaden an der Malerei im Chor; von Helmut Zühlsdorf restauriert. |
Seit 1999 |
Restaurierungsarbeiten an der Außenfassade; Neubau eines Fensters. |
2000 |
Erneuerung der Windfahnen auf den kleinen Seitentürmen durch Schmiedemeister Rudi Haase. |
2001 |
Die Bekrönung oberhalb des Chorraumes wird erneuert. |
2004 |
Erneuerung der Heizung mit Spenden und großer Eigenhilfe der Gemeinde, dabei werden die Seiteneingänge wieder geöffnet und der Raum unter dem Turm durch gläserne Seitentüren umgestaltet, wodurch ein eigenständiger Raum entsteht. |
2005 |
Große Orgelrenovierung von Fa. Bosch, Kassel durchgeführt. |
28.10.2007 |
Feierliche Eröffnung des neu gestalteten Senioren- und behindertengerechten Nordeingangs. 10.000 Euro für diese Maßnahme hat die Kirchengemeinde durch freiwilliges Kirchgeld und andere Spenden aufgebracht, 30.000 Euro gab der Kirchenkreis dazu. |
Ev.-luth. Liebfrauenkirche Kalefeld
Mag es Zufall oder schon ein Vorbedacht sein, aber im Hauptort der politischen Gemeinde steht auch die größte und höchste Kirche. Erdacht hat sie der weithin bekannte Baumeister Conrad Wilhelm Hase aus Hannover. Genauere persönliche Daten können in der Einführung nachgelesen werden. Mit ihrer doppelten Turmspitze ist sie weithin sichtbar. Leider liegt die rote Backsteinkirche sehr von anderen Gebäuden eingeengt in der Ortsmitte.
Das 889 erstmals erwähnte Kalefeld ist vermutlich eine fränkische Gründung. Kalefeld ist somit ein sehr alter Ort, er gehörte kirchlich bis 1627 zur benachbarten Ortschaft Weißenwasser. In diesem Jahr siedelte der Pastor von dieser schon seit langer Zeit unbewohnten Ortschaft nach Kalefeld um. Und da im Lagerbuch des Amtes Westerhof für Kalefeld bereits 1595 eine Kapelle aufgeführt wird, dürften zu dieser Zeit auch Gottesdienste in der Kapelle der wachsenden Dorfschaft Kalefeld stattgefunden haben. In der Kirche in Weißenwasser werden seitdem überwiegend besondere Gottesdienste abgehalten.
Aber dem Kapellenbau in Kalefeld war keine lange Lebensdauer beschert. 1644 brannte die dem heiligen Nikolaus und der Jungfrau Maria geweihte Fachwerkkapelle ab. Auf den alten Fundamenten wurde 1656 ein Neubau einschließlich eines Turmes aus Holz errichtet. Aber am 18. 2. 1673 vernichtete ein Feuer auch dieses Bauwerk. Der Ersatzbau war erst 1681 fertig. Bis zu diesem Jahr fanden wieder alle Taufen und Trauungen in Weißenwasser statt. Die Nachrichten vermerken für 1686, daß die Kapelle (in Kalefeld) „wegen Menge der zu gewachsenen Eingepfarrten notwendig erweitert werden" muß. Der Chronist Albrecht stellte dann kurz vor 1900 dazu fest, damit sei aus der Kapelle eine Kirche geworden, zu der die Kapelle in Dögerode als Filiale gehöre. 1686 wurde eine erste und 1717 eine zweite Glocke angeschafft. Da im Laufe der nächsten Jahrzehnte die Kirche für die ständig wachsende Gemeinde nicht mehr ausreichte, wurde am gleichen Ort eine neue Kirche erbaut und am 10.11.1872 eingeweiht. Und damit findet die lange Geschichte eines Kirchenneubaus in Kalefeld zunächst ein Ende.
Die einer kleinen Kathedrale ähnelnde Kirche ist 27m lang, 14m breit und gut 40m hoch. Ihre einzigartige Wirkung aber ist das entscheidende Argument, die Kirche in Kalefeld als „kleine Kathedrale" zu bezeichnen. Mit den beiden Turmhelmen auf einem breiten Unterbau und seiner reichen Aufgliederung mit Vor- und Rücksprüngen, die auch für die übrigen Seiten gilt, strahlt sie etwas besonders aus. Die roten Ziegelsteine als Baumaterial spielen dabei eine ebenso entscheidende Rolle wie die großformatigen Fenster in der oberen Reihe. Maßgeblich für die außerordentliche Wirkung ist der neugotische Baustil, der sich außen besonders in den spitzbogig überwölbten Öffnungen und Inneren an der gewölbten Decke zeigt.
Aber dem Kapellenbau in Kalefeld war keine lange Lebensdauer beschert. 1644 brannte die dem heiligen Nikolaus und der Jungfrau Maria geweihte Fachwerkkapelle ab. Auf den alten Fundamenten wurde 1656 ein Neubau einschließlich eines Turmes aus Holz errichtet. Aber am 18. 2. 1673 vernichtete ein Feuer auch dieses Bauwerk. Der Ersatzbau war erst 1681 fertig. Bis zu diesem Jahr fanden wieder alle Taufen und Trauungen in Weißenwasser statt. Die Nachrichten vermerken für 1686, daß die Kapelle (in Kalefeld) „wegen Menge der zu gewachsenen Eingepfarrten notwendig erweitert werden" muß. Der Chronist Albrecht stellte dann kurz vor 1900 dazu fest, damit sei aus der Kapelle eine Kirche geworden, zu der die Kapelle in Dögerode als Filiale gehöre. 1686 wurde eine erste und 1717 eine zweite Glocke angeschafft. Da im Laufe der nächsten Jahrzehnte die Kirche für die ständig wachsende Gemeinde nicht mehr ausreichte, wurde am gleichen Ort eine neue Kirche erbaut und am 10.11.1872 eingeweiht. Und damit findet die lange Geschichte eines Kirchenneubaus in Kalefeld zunächst ein Ende.
Die einer kleinen Kathedrale ähnelnde Kirche ist 27m lang, 14m breit und gut 40m hoch. Ihre einzigartige Wirkung aber ist das entscheidende Argument, die Kirche in Kalefeld als „kleine Kathedrale" zu bezeichnen. Mit den beiden Turmhelmen auf einem breiten Unterbau und seiner reichen Aufgliederung mit Vor- und Rücksprüngen, die auch für die übrigen Seiten gilt, strahlt sie etwas besonders aus. Die roten Ziegelsteine als Baumaterial spielen dabei eine ebenso entscheidende Rolle wie die großformatigen Fenster in der oberen Reihe. Maßgeblich für die außerordentliche Wirkung ist der neugotische Baustil, der sich außen besonders in den spitzbogig überwölbten Öffnungen und Inneren an der gewölbten Decke zeigt.
Hase, der ja als der führende Neugotiker gilt, hat hier eine bedeutsame Kirche geplant und gebaut, die durchaus mit seinen berühmten neugotischen Kirchbauten in Hannover im Besonderen und in Norddeutschland im Allgemeinen in eine Reihe zu stellen ist.
Nachteilig ist, und dies muß leider auch gesagt sein, daß die meisten Hase-Kirchen allein aufgrund einiger Gestaltungselemente und der für deren Ausführung notwendigen Bautechnik, äußerst reparaturanfällig sind. Dies gilt auch für die Kirche in Kalefeld, an der sich schon nach kurzer Zeit umfangreiche Materialschäden zeigten, die 1877 behoben werden mußten. Notwendig wurde es auch, die in Backstein freistehenden ungeschützten Turmhelme 1882 mit Zinkblech abzudecken, um weitere witterungsbedingte Steinzerstörungen zu vermeiden.
Nachteilig ist, und dies muß leider auch gesagt sein, daß die meisten Hase-Kirchen allein aufgrund einiger Gestaltungselemente und der für deren Ausführung notwendigen Bautechnik, äußerst reparaturanfällig sind. Dies gilt auch für die Kirche in Kalefeld, an der sich schon nach kurzer Zeit umfangreiche Materialschäden zeigten, die 1877 behoben werden mußten. Notwendig wurde es auch, die in Backstein freistehenden ungeschützten Turmhelme 1882 mit Zinkblech abzudecken, um weitere witterungsbedingte Steinzerstörungen zu vermeiden.
Aber trotz dieser Mängel hat das Bauwerk bereits über 130 Jahre hinter sich gebracht und es wird sicherlich noch lange das Wahrzeichen Kalefelds bleiben.
Jeder Besucher, der den Innenraum von der Westseite her betritt, wird staunend den hohen Raum mit der eingewölbten Decke und die vielen hölzernen Einbauten betrachten. Sein Blick wird langsam an den seitlichen Emporen mit den dahinter aufragenden Spitzbögen zum lichtdurchfluteten Altarraum gleiten. Dieser ist mit Gemälden geschmückt, die in den Jahren 1904/05 durch den Künstler Karl Wentzel aus Hannover aufgetragen wurden. Sie zeigen auf der Stirnseite den thronenden Christus, die rechte Hand zum Segnen erhoben und mit der Linken eine Tafel mit den Zeichen des Anfangs und des Endes, das A und Ω, in den Händen haltend.
Jeder Besucher, der den Innenraum von der Westseite her betritt, wird staunend den hohen Raum mit der eingewölbten Decke und die vielen hölzernen Einbauten betrachten. Sein Blick wird langsam an den seitlichen Emporen mit den dahinter aufragenden Spitzbögen zum lichtdurchfluteten Altarraum gleiten. Dieser ist mit Gemälden geschmückt, die in den Jahren 1904/05 durch den Künstler Karl Wentzel aus Hannover aufgetragen wurden. Sie zeigen auf der Stirnseite den thronenden Christus, die rechte Hand zum Segnen erhoben und mit der Linken eine Tafel mit den Zeichen des Anfangs und des Endes, das A und Ω, in den Händen haltend.
Das erste Kreuzgewölbe ist geschmückt mit vier Halbfiguren von Engeln in Medaillons, die Musikinstrumente und Kerzen halten. Im hinteren, dreiteiligem Gewölbe schweben sechs unterschiedlich bekleidete Engel. Ihnen sind als Symbole von links nach rechts gesehen ein Palmwedel, die Marterinstrumente und das Schweißtuch mit dem Antlitz von Christus beigegeben. Der blaue Grund ist mit Blumenranken ausgefüllt.
Vom Kirchenschiff aus sind die seitlichen Wandflächen kaum sichtbar. Sie tragen gemalte großformatige Tafelbilder von Paulus und Petrus sowie Luther und Melanchthon in ornamentalen Rahmen.
Der Altaraufsatz besteht aus besonders geformten Ziegelsteinen. Sein spitzgiebeliges Mittelfeld wird von zwei mit neugotischem Schmuckwerk belegten über Eck gestellten Türmchen begleitet. Das Mittelfeld nimmt in einem eigenartig aus- geformten Rahmen ein Kruzifix auf, zwischen dessen Kreuzarmen die Symbole der vier Evangelisten eingemalt sind.
Der Altaraufsatz besteht aus besonders geformten Ziegelsteinen. Sein spitzgiebeliges Mittelfeld wird von zwei mit neugotischem Schmuckwerk belegten über Eck gestellten Türmchen begleitet. Das Mittelfeld nimmt in einem eigenartig aus- geformten Rahmen ein Kruzifix auf, zwischen dessen Kreuzarmen die Symbole der vier Evangelisten eingemalt sind.
Der Gekreuzigte ist beidseitig von Gestalten aus dem Alten Testament begleitet.
Um zu Besuchern auf den Emporen einen Kontakt zu erreichen, ist die Kanzel auf einem Pfosten hoch aufgeständert. Ihre Brüstungsfelder tragen Bildnisse der vier Evangelisten.
Die Westseite wird geprägt durch den breit gelagerten Prospekt der 1871 eingebauten Furtwängler-Orgel.
Um zu Besuchern auf den Emporen einen Kontakt zu erreichen, ist die Kanzel auf einem Pfosten hoch aufgeständert. Ihre Brüstungsfelder tragen Bildnisse der vier Evangelisten.
Die Westseite wird geprägt durch den breit gelagerten Prospekt der 1871 eingebauten Furtwängler-Orgel.
Die Kirche ist ein dreischiffiger Hallenbau, wobei die Seitenschiffe sehr schmal und auch noch in der Höhe durch die umlaufende Empore geteilt sind. In der Längsrichtung folgt dem vorgesetzten Querriegel mit dem im Erdgeschoß eingerichteten Eingangsbereich ein vierjochiges Langhaus. Ihm schließt sich nach einer trapezförmigen Verengung der vieleckige Chor an. Die 1904 eingezogenen eisernen Stangen oberhalb der Emporen dienen als Zuganker zur Verbesserung der Statik. Die dem Turm angelehnten Wendeltreppen führen zu den Emporen. Auf der Südseite des Chorhauses ist die Sakristei, auf seiner Nordseite der Heizungsraum angefügt.
Die ev.-luth. Kirche in Kalefeld mit den mittelalterlichen Patrozinien des heiligen Nikolaus und „Unser lieben Frauen" ist als ein großartiges und schützenswertes Baudenkmal aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingestuft.
Die ev.-luth. Kirche in Kalefeld mit den mittelalterlichen Patrozinien des heiligen Nikolaus und „Unser lieben Frauen" ist als ein großartiges und schützenswertes Baudenkmal aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingestuft.